2 oder 3 Dinge

“2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß”

Dokumentarfilm von Malte Ludin

Reaktionen einer Familie angesichts der Nazi-Vergangenheit des Vaters  

Inhalt laut Abaton-Programheft 2005:

“Hanns Ludin war zuletzt Bevollmächtigter Minister des Großdeutschen Reiches' in der Slowakei, um dort die Endlösung` anzutreiben. Er wurde 1947 im heutigen Bratislava als Kriegsverbrecher hingerichtet, nachdem die Amerikaner ihn an die tschechoslowakischen Behörden ausgeliefert hatten.

In dem von seinem Sohn Malte Ludin erstellten Dokumentarfilm geht es jedoch weniger um die Verbrechen von damals als um die Auswirkungen dieser Vergangenheit auf die Generation der Kinder und Enkel. Ludins Ehefrau hat die Beteiligung ihres Mannes am Holocaust geleugnet und den Kindern das Thema verboten. Erst nach dem Tod der Mutter hat der heute 62jährige Regisseur begonnen, die Wahrheit auszusprechen. Drei Generationen Ludins hat er vor der Kamera zur Familiengeschichte befragt. Sein Film zeigt das Innenleben einer zwischen Ignoranz, Lügen und schweren Wahrheiten zerissenen Familie”

www.2oder3dinge.de

Kritiken:

Claudia Schwartz, Neue Zürcher Zeitung, 18.2.2005

“Malte Ludin ist ein persönliches Wagnis eingegangen mit diesem Film, in dem er als Täterkind mit dem Verschweigen der Schuld seines Vaters bricht und damit die Verantwortung trägt, die mit dem Namen Ludin verbunden ist. Das Ergebnis ist eines der brisantesten zeitgeschichtlichen Porträts über den Umgang der Deutschen mit dem Nationalsozialismus, die in den letzten Jahren in die Kinos gekommen sind.”

Georg Seeßlen, Die Zeit, 6.4.05

“Dabei tut 2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß etwas denkbar Einfaches: Er macht mit der Forderung nach Erinnerung und Versöhnung Ernst. Der Film macht die politische, kulturelle und schließlich seelische Krankheitsgeschichte einer deutschen Familie ohne jede Selbstgerechtigkeit deutlich. Man muss sich dieser Wahrhaftigkeit aussetzen, um zu erkennen, wieviel Lüge in der Kultur der Täter noch lange nach dem Verschwinden der Täter zu finden ist.”

DER SPIEGEL, 4.4.05

“Auch seine eigenen Selbstzweifel als Familienchronist macht Malte Ludin immer wieder zum Thema. So entsteht nicht nur das Porträt eines Kriegsverbrechers, sondern auch eine eindrucksvolle, bewegende Studie über Familienbande, Verantwortung und Schuld”.

 

Alexandra Senfft, eine Enkelin von Hanns Ludin, hat zu dieser Familie auch ein Buch geschrieben:

Alexandra Senfft: Schweigen tut weh - Eine deutsche Familiengeschichte

Claassen Verlag, 2007, 320 Seiten, 19,95 Euro

http://www.ullsteinbuchverlage.de/claassen/buch.php?id=9772&page=termine&sort=&auswahl=isbn&pagenum=2&PHPSESS ID=9dab2eed3bdec31cd345047b3dce5190

Unter dem Titel “Verschweigen und Verdrängen. Über eine deutsche Familienkatastrophe” siehe

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/politischeliteratur/598650

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